LSB* Diplomlehrgang**: Psychologische Beratung / Philosophischer Dialog (Flyer)

Tiefenpsychologisch / Psychodynamisch orientiert

Theorie – Selbsterfahrung – Umsetzung in der Beratung

bilden die Säulen der umfassenden Ausbildung.

Die psychologische Beratung ist eine Säule der österreichischen Gesundheitsvorsorge.

Sie sind interessiert an sich selbst, an Menschen und ihren Geschichten, sind gerne ein aufrichtiges und ehrliches Gegenüber, machen sich gerne Gedanken warum die Dinge / Menschen so sind wie sie sind und Sie möchten eben jene Interessen zum Beruf machen? Dann haben Sie hier die Möglichkeit den Beratungsberuf  zu erlernen, womit sich Ihnen ein Berufsfeld eröffnet, in welchem Sie begleitend, unterstützend und präventiv wirken können.

„Psychologische Beraterinnen und Berater betreuen Menschen in Problem- und Entscheidungssituationen. Psychologische Beratung umfasst zahlreiche Themen des Lebens wie z. B. Kommunikation, Motivation, Resilienz, Persönlichkeitsent-wicklung, Familie, Stress und Gesundheit, Mobbing, Sexualität v. m.

Psychologische Beratung ist besonders dann sinnvoll, wenn Menschen in schwierigen Situationen stecken bzw. vor schweren Entscheidungen stehen. Psychologische Beratung für Einzelpersonen ist die verbreitetste Art der Beratung, aber auch Paare, Familien, Teams und ganze Gruppen werden von den psychologischen Beraterinnen und Beratern beim Erarbeiten von Lösungen und Veränderungsmöglichkeiten unterstützt.“***

*Lebens- und Sozialberatung
**WKO zertifiziert
***vgl. Homepage der WKO www.lebensberater.at

Curriculum & Inhalte

1. Historische Entwicklung der Lebens- und Sozialberatung (Vertiefung: Historische Entwicklung der Tiefenpsychologie) – 10 Std.

    • Inhalt und Ziel des Moduls: Den TeilnehmerInnen soll hierbei sowohl der historische, wie auch der gesellschaftlich-soziale Hintergrund der Haupttraditionslinien verschiedener Beratungskonzepten vermittelt werden. Es soll diesen infolge nicht nur möglich sein Begrifflichkeiten und Grundgedanken der tiefenpsychologischen (psychodynamischen), humanistischen (existentiellen), systemischen (soziodynamischen), lerntheoretischen (verhaltensmodifizierenden) und kommunikationstheoretischen Konzepte zu verstehen, sondern gleichsam die verschiedenen philosophischen Wurzel und der dazugehörigen Menschenbilder systematisch zusammenfassen, vergleichen und kritisch diskutieren zu können. Spezielles Augenmerk wird hierbei auf das Sichtbarwerden der historisch unterschiedlichen Entwicklungen des psychosozialen Helfens und der daraus hervorgegangenen Schulen gelegt. Die dabei entstandenen Grenzbereiche, Überschneidungen beziehungsweise hervortretenden Problemfeldern können infolge von den TeilnehmerInnen besser verstanden und eingeordnet werden. Ziel dieses Moduls ist es auch die Unterscheidungs- und Abgrenzungsfähigkeit zwischen Beratung, philosophischem Gespräch, Psychotherapie (Heilverfahren), Supervisor usw. zu fördern und infolge eine klarere Haltung im fachlichen Denken und Handeln für die TeilnehmerInnen zu ermöglichen. Beratung oder auch das philosophische Gespräch kann keine Krankheiten heilen. Sie kann Menschen mit (Persönlichkeits-)Problemen oder Belastungen lediglich beraten, ihnen ein hilfreiches Gegenüber bieten beziehungsweise in vielen Fällen auch nur begleiten.

2. Gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen der Lebens- und Sozialberatung (Vertiefung: Gesellschaftliche Auswirkungen und aktueller Stellenwert von psychologischer Beratung) – 5 Std.

    • Inhalt und Ziel des Moduls: Hierbei werden die gesellschaftspolitischen Veränderungen beziehungsweise die damit verbundenen Auswirkungen auf Beratungskonzepte beleuchtet. Wie sind beispielsweise politische, oder auch philosophische und andere Einflüsse (z.B.: mediale usw.) auf psychosoziale Prozesse geschichtlich, aber auch aktuell zu werten.

3. Sozialphilosophie und Soziologie (Vertiefung: Wissenschaftliche soziologische Erkenntnisse hinsichtlich Beratung) – 5 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Im Rahmen dieses Moduls wird Fragen zum Sinn und Wesen einer Gesellschaft nach gegangen. Insbesondere beleuchtet wird das Verhältnis zwischen dem einzelnen Menschen und der Gemeinschaft sowie die Strukturen des Zusammenlebens. Was ist das Wesen einer Gesellschaft? (Organismus, Prozess usw.) Was sind ihre Funktionen? (Gemeinwohl, Subsidiarität usw.) Was brauchen Menschen zum Zusammenleben? Wozu brauchen Menschen andere Menschen? Wie kann das Zusammenleben von Menschen geregelt werden? Neben einer Einführung in die Grundbegriffe der Soziologie wird eine Überschau über die empirischen und theoretischen soziologischen Erkenntnisse des menschlichen Verhaltens, also die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen, gegeben.

1. Unterschiede, Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten zwischen Lebens- und Sozialberatung, Psychotherapie, Psychologie, Medizin (Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Psychiatrie, Pharmakologie), Seelsorge, Pädagogik, Sozialarbeit und sonstige Tätigkeiten im psychosozialen Umfeld – 8 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Hierbei soll eine Übersicht über die verschiedenen Professionen des psychosozialen Tätigkeitsfeldes entstehen. Der Fokus wird dabei speziell auf die psychosoziale Beratung, als eine professionelle Art von Beratung, die Klienten in ihren verschiedenen Lebensbereichen und Lebensphasen unter Einbezug ihrer persönlichen Ressourcen präventiv und entwicklungsorientiert unterstützt, damit sie spezifische alltagsrelevante Kompetenzen entwickeln können. Dabei wird auf die zunehmende Komplexität aller Lebensbereiche und der psychosozialen Aspekte Rücksicht genommen. In diesem Modul sollen mit den TeinehmerInnen gleichsam die Unterschiede und Grenzen speziell zu therapeutischem Vorgehen herausgearbeitet werden, welches sich im Vergleich dazu eher als eine kurative Intervention, die Behandlung, Heilung und Krankheitsbewältigung beinhaltet, versteht. Ebenso werden die Überschneidungen und Gemeinsamkeiten zu verwandten Disziplinen (Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit usw.) thematisiert. Dadurch soll die Unterscheidungs- und Abgrenzungsfähigkeit zwischen Beratung, philosophischem Gespräch, Psychotherapie (Heilverfahren), Supervision usw. gefördert werden und infolge eine klarere Haltung im fachlichen Denken und Handeln für die TeilnehmerInnen möglich werden. Beratung oder auch das philosophische Gespräch kann keine Krankheiten heilen. Sie kann Menschen mit (Persönlichkeits-)Problemen oder Belastungen lediglich beraten, ihnen ein hilfreiches Gegenüber bieten beziehungsweise in vielen Fällen auch nur begleiten.

2. Anthropologische und philosophische Grundlagen in den angrenzenden Fachbereichen (Vertiefung: Philosophisch anthropologische Wurzeln der Tiefenpsychologie, des philosophischen Dialogs und des philosophischen Gesprächs) – 16 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Den TeilnehmerInnen soll es infolge dieses Moduls möglich sein einen Überblick über verschiedene Ansätze der Anthropologie (naturwissenschaftlich, geisteswissenschaftlich usw.) und der damit verbundenen Terminologie zu haben und Themen der Anthropologie im Sinne der Wissenschaft vom Menschen diskutieren zu können. Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit anthropologischen Mischformen wie psychologische, pädagogische und soziologische Anthropologie. Vertieft wird infolge auf die Philosophische Anthropologie und dabei auf die historischen Wurzeln der Tiefenpsychologie eingegangen. Dadurch wird es den TeinehmerInnen möglich den Hintergrund des Philosophischen Dialogs als Methode beziehungsweise die Bedeutung des philosophischen Gesprächs als Entwicklungsmöglichkeit zu verstehen.

3. Psychologische, pädagogische sowie kommunikationstheoretische Grundlagen (Vertiefung: Entwicklungspsychologie, Aufbau und Entwicklung der menschlichen Psyche aus psychodynamischer Sicht, Entstehung psychischer Erkrankungen und psychosomatischer Symptomatiken, Bedeutung psychiatrischer Diagnosen und psychodynamischer Diagnostik, Gefahren der Re-Traumatisierungen, Abgrenzung Beratung und Psychotherapie in Beziehungsprozessen) – 18 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Im Rahmen dieses Moduls sollen den TeilnehmerInnen die Grundlagen der allgemeinen Psychologie, der Pädagogik und der Kommunikationstheorie näher gebracht werden. Primär werden hierbei die Thematiken Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken, Lernen, Motivation, Emotion hinsichtlich der psychischen Funktionen, die allen Menschen gemein sind, behandeln. Die der allgemeinen Psychologie immanenten Fragestellungen bezüglich grundlegender und allgemeiner gültiger Aussagen hinsichtlich Regelmäßigkeiten beziehungsweise Zusammenhänge im menschlichen Verhalten und Erleben dienen gleichsam in diesem Modul als Bezugsrahmen um psychosoziales Handeln sowohl auf theoretischer, wie aber auf praxisnaher Basis zu reflektieren. Die vermittelten Grundlagen der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen, auch im Kontext wichtiger Forschungsfelder, Methoden und Theorien, sollen von den TeilnehmerInnen in ihrer wissenschaftlichen und praktischen Bedeutung eingeschätzt beziehungsweise das erlangte Wissen infolge auf die Planung und Durchführung psychosozialer Interventionen übertragen werden können. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung mit der allgemeinen Psychologie soll es den TeilnehmerInnen auch möglich werden sich zunehmend mit den dynamischen, sich entwickelnden Aspekten der menschlichen Psyche auseinanderzusetzen. Dementsprechend wird entwicklungspsychologischen Theorien im Rahmen dieses Moduls ein großer Stellenwert eingeräumt. Ausgehend von der Fragestellung ob und wie weit psychische Eigenschaften lebenslang veränderbar sind, also zwischen einem Konzept der begrenzten sensiblen Phase auf der einen und einem Konzept lebenslanger Plastizität auf der anderen Seite. Grundlage dieses Modulteils sind die Beschreibung und Erklärung zeitlich überdauernder, aufeinander aufbauender Veränderungen menschlichen Erlebens und Verhaltens über die gesamte Lebensspanne. Beginnend bei der pränatalen Entwicklung des Menschen soll hierbei auf Theorien und Grundbegriffe der Entwicklung in der frühen Kindheit (kognitive, körperliche und sozial-emotionale Entwicklung), der psychosexuellen Entwicklung, der Persönlichkeits-, Selbstkonzept-, Identitäts- und soziale Entwicklung bis hin zu entwicklungspsychologischen Aspekten am Lebensende eingegangen werden. Ziel ist es den TeilnehmerInnen zu ermöglichen zum einen die Komplexität der psychischen Entwicklung zu erfassen. Zum anderen sollen die TeilnehmerInnen dabei lernen, dass entwicklungspsychologisches Verstehen nicht nur im Kontext psychischer Erkrankung gedacht werden muss. Zusätzlich wird in diesem Modul auf die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Bedeutung der Bindung eingegangen. Die Bindungstheorie soll dabei hinsichtlich der unterschiedlichen psychologischen Richtungen (der Psychoanalyse, der kognitiven Psychologie, usw.) thematisiert und diskutiert werden. Infolge sollen die TeilnehmerInnen in der Lage sein die erlangten Kenntnisse für die Planung und Durchführung von psychosozialen Interventionen nutzen zu können.

4. Grundlagen der Bindungstheorie und bindungsbasierten Beratung während Schwangerschaft, Geburt und frühen Elternschaft – 18 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Ziel des Moduls ist die Vermittlung der Grundlagen der Bindungstheorie, also der Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und der Bindungsforschung, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Ihr Gegenstand und damit zugleich jener der Bindungsforschung ist der Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Laufe des Lebens. Die Bindungstheorie basiert auf einer Sichtweise der frühen Mutter-Kind-Beziehung, die sich auf die emotionalen Bedürfnisse des Kindes konzentriert. Durch die theoretische und praxisnahe Auseinandersetzung mit hierbei relevanten Themenbereichen (Eltern-Kind-Interaktion, Bindungsverhalten, Feinfühligkeit, Bindungstypen, Selbstregulation, Selbstpsychologie, Objektbeziehungstheorie, Konzept der Mentalisierung usw.) sollen die TeilnehmerInnen in der Lage sein die erlangten Kenntnisse mit eigenen reflektierten Erfahrungen zu verknüpfen und an Mütter, Vätern und Kindern im Rahmen von Beratungs- oder Mentoring-Prozessen weiterzugeben.

5. Primäre Entwicklungslinien und theoretische Grundlagen der psychologischen Beratungskonzepte (Vertiefung: Transaktionsanalytische Beratung) – 8 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Mit Blick auf die primären Entwicklungslinien und den dazugehörigen Bezug zu den tiefenpsychologischen (psychodynamischen), humanistischen (existentiellen), systemischen (soziodynamischen), lerntheoretischen (verhaltensmodifizierenden) und kommunikationstheoretischen Konzepten, sollen hierbei gängige Persönlichkeitstheorien (vertieft tiefenpsychologische und transaktionsanalytische Modelle) vorgestellt und diskutiert werden. Ziel ist es verschiedene Persönlichkeitstheorien hinsichtlich ihres Bezugsrahmens (Menschenbild, Wissenschaftskonzeption, Absichten und Geltungsbereich) zu beleuchten. Dadurch sollen die TeilnehmerInnen sich über ihre bereits vorhandene Sichtweise der Individualität des Menschen und den inneren Zusammenhängen von Persönlichkeitseigenschaften klarer werden. Infolge soll dieses Wissen von den TeilnehmerInnen auf theoretisches und praktisches Handeln übertragen werden können.

1. Überblick über verschieden Beratungsmodelle der Einzel-, Paar- und Familienberatung (Vertiefung: Die Psychodynamik in den verschiedenen Settings) – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Hierbei werden unterschiedliche Settings psychosozialer Beratung miteinander verglichen. Dadurch werden für die TeinehmerInnen sowohl die jeweiligen Veränderungen hinsichtlich des Beziehungsgeschehen (z.B. duale und trianguläre Beziehung usw.) deutlich, wie aber auch die Veränderungen hinsichtlich der eigenen Rolle. Infolge wird es für die TeilnehmerInnen auch leichter Methoden und Interventionen, welche im Rahmen dieses Moduls ebenfalls vorgestellt werden, passgenauer anzuwenden.

2. Theorie und Praxis einer Methode der Lebens- und Sozialberatung (Vertiefung: Der Philosophische Dialog und psychologische Beratung3 als Methoden) – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Im Rahmen dieses Moduls werden auf Basis theoretischer Grundlagen der Philosophie und Psychologie Methoden und Interventionstechniken gemeinsam entwickelt. Infolge sollen diese in Form von Fallbesprechungen auf die Praxis übertragen und erprobt werden. Spezielles Augenmerk wird hierbei auf das Erlernen und professionelle Verstehen/Handeln der TeilnehmerInnen bezüglich der eigenen Unterscheidungsfähigkeit zwischen den Themenkreisen Belastung/Problem/Begleitung/Unterstützung einerseits und Krankheit/Heilung andererseits gelegt. Beratung oder auch das philosophische Gespräch kann keine Krankheiten heilen. Sie kann Menschen mit (Persönlichkeits-)Problemen oder Belastungen lediglich beraten, ihnen ein hilfreiches Gegenüber bieten beziehungsweise in vielen Fällen auch nur begleiten.

3. Psychosoziale Interventionsformen und prozessuale Diagnostik in der Beratung (Vertiefung: Tiefenpsychologische Zusammenhänge in der Praxis) – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Nach Absolvierung dieses Moduls soll es den TeilnehmerInnen möglich sein die Grundlagen unterschiedlicher Diagnostik-Modelle zu verstehen. Hierbei sollen die wichtigsten Aspekte von pädagogischer, von medizinischer, von psychologischer, von therapeutischer und von psychodynamischer Diagnostik nähergebracht werden. Auf letztere wird dabei vertieft eingegangen. Darauf aufbauend werden dann unterschiedliche Interventionsformen vorgestellt. Hierbei werden Interventionen als vermittelnde Maßnahmen verstanden. Sie sollen als bewusste professionelle und konzeptgeleitete Handlungen das Befinden und Verhalten von Individuen oder auch Systemen (z.B. Familie, Einzelner, Organisationen, Teams, usw.) beeinflussen.

4. Paar- und Familienberatung (Vertiefung: Die Besonderheiten des Mehrpersonensettings)1,2 – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Der inhaltliche Fokus dieses Moduls beschäftigt sich mit dem Individuum in Beziehungssystemen. Was sind beispielsweise die Anforderungen an den Einzelnen, wenn er in Partnerschaften oder Familiensystemen lebt? Was ist eine Paarbeziehung? Was verändert sich, wenn aus einem Paar eine Familie mit Kindern wird? Im Rahmen dieses Moduls werden diese Thematiken nicht nur theoretisch behandelt, sondern anhand von Fallvignetten in Bezug auf hilfreiche Methoden und Intervention beleuchtet.

5. Prozessuales Verstehen in der Beratung als Methode.2 – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Tiefenpsychologische Beziehungsanalyse (vergangene und aktuelle Beziehungsmuster, usw.), transaktionsanalytische Aspekte (Strukturmodell, usw.) und szenisches Verstehen (z.B. Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse) bilden den Kern dieses Moduls.

6. Die Bindungstheorie in ihrer methodischen Anwendung1 – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Ziel dieses Moduls ist es den TeilnehmerInnen die Grundlagen der bindungstheoretischen Aspekte sowohl in der Praxis, wie aber auch anhand der jeweils eigenen Bindungserfahrungen näher zu bringen. Dazu dienen Fallbeispiele, Rollenspiele, freier Gedankenaustausch usw.

7. Einführung in spezielle Beratungsfelder wie Supervision, Selbsterfahrung, Coaching, Organisationsberatung / -entwicklung, Mediation (Vertiefung: unterschiedliche Formen von Supervision, Haltung und Verantwortung des Supervisors usw.) – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Dieses Modul dient den TeilnehmerInnen dazu einen Überblick über die unterschiedlichen psychosozialen Tätigkeitsbereiche zu bekommen. Dabei sollen die speziellen Anforderungen und Rahmenbedingungen thematisiert werden. Ebenso werden hierbei dienliche Methoden und entsprechende Techniken gelehrt.

8. Erziehung im Wandel der Zeit – Was brauchen Kinder von ihren Eltern und was brauchen Eltern in der Beratung1,2

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Historische Veränderungen führten im Laufe der Zeit nicht nur zu einem sozialen und gesellschaftlichen Wandel (Werte, Normen, usw.), sondern auch zu Änderungen hinsichtlich der Gegebenheiten, Anforderungen und Bedürfnisse für Kinder und Erwachsene. Neue Medien, Antiautoritäre Erziehung, Streben nach dem Optimalen, Ängste, die heutige Bedeutung des Mütterlichen und Väterlichen, sind nur einige Themen, die nicht nur entwicklungspsychologisch Auswirkungen auf den Menschen (ADHS, Autismus, Ängste, Zwänge, usw.) haben, sondern auch die heutigen Erziehungsstile (Helikopter-Eltern, Rasenmäher-Eltern, Beste-Freunde-Eltern, usw.) massiv beeinflussen. Im Rahmen dieses Moduls werden diese Veränderungen herausgearbeitet und diskutiert. Infolge soll es den TeinehmerInnen möglich sein das Erlernte auf für Kinder und Eltern hilfreiche Methoden und Interventionsformen zu übertragen.

9. Sexualberatung (Vertiefung: Tiefenpsychologisch Zusammenhänge)2 – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Ausgangspunkt für dieses Modul bildet eine theoretische Einführung in die tiefenpsychologischen Modelle der psychosexuellen Entwicklung des Menschen. Zusätzlich wird den TeilnehmerInnen ein grundsätzliches Verständnis des Menschen als triebhaftes Wesen, dessen Triebe im Verlaufe der Entwicklung einem Prozess der Kultivierung unterliegen, vermittelt. Darauf aufbauend werden zum einen theoretische und wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen im Bereich von Beziehung und Sexualität vorgestellt, zum anderen werden häufige Fragestellungen in der Paar- und Sexualberatung bearbeitet. Persönliche und individuelle Aspekte kommen dabei ebenso zur Sprache wie gesellschaftlich relevante Überlegungen. Ziel ist es den TeilnehmerInnen zum einen die wesentliche und positive Bedeutung der Sexualität im Leben des Menschen, zum anderen aber auch die damit verbundenen Konflikte und Belastungen zu verdeutlichen. Auch durch provokante Fragestellungen (z.B.: Wie pervers ist es hetero zu sein?) soll Sexualität aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden können. Unter anderem werden hierbei folgende Themen behandelt: Sexualität und Lust, geschlechtsspezifische Sexualität, Sexuelle Funktions- und Luststörungen, Sexualität und Paardynamiken (auch Kinderwunsch, Schwangerschaftsabbrüche usw.), sexuelle Orientierung, sexuelle Befriedigung und Frustration, Perversionen, sexuelle Gewalt und Traumatisierung, Geschlechtsidentität, Transgeschlechtlichkeit, Transsexualität, Homo- und Transphobie, Sexualität im Alter, uvm. Neben den Sachinhalten werden unterschiedliche methodische Zugänge vermittelt. Theoretische Inputs wechseln mit Selbsterfahrungsanteilen ab, praktische und methodische Arbeit mit kreativen Übungen und dem Einsatz verschiedener Medien. Zudem gibt es Raum und Gelegenheit für praktisches beraterisches Üben.

10. Resilienz: Persönliche Schutzfaktoren gegen Stress, Mobbing und Bunout2 – 24 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Was bedeutet Resilienz für den einzelnen Menschen? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage bildet gleichsam die Basis dieses Moduls. Grundlegende theoretische Überlegungen (Stressmodelle usw.) sollen von den TeilnehmerInnen mit jeweiligen biographischen und alltagsrelevanten Gegebenheiten verknüpft werden können. Nicht nur Aspekte von verwandten Konzepten der Salutogenese, Widerstandsfähigkeit, Coping und Selbsterhaltung fließen hierbei ein, sondern auch methodisches Verstehen und Handeln (z.B. bezüglich Empowerment-Prozessen, Relevantes der frühen menschlichen Bindung, Selbstregulation, usw.) wird hierbei vermittelt.

11. Tiefenpsychologisch orientierte Hypnose und Selbsthypnose2 – 12 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Hypnose und Selbsthypnose wird hierbei im Sinne eines tief entspannten Wachzustands und dadurch auch angstbefreiteren und offeneren Bewusstseinszustand verstanden. Im ersten Teil werden den TeilnehmerInnen die historischen (primär tiefenpsychologischen, Jean-Martin Charcot, Pierre Janet, Sigmund Freud, usw.) Wurzeln der Hypnose als Verfahrens näher gebracht. Hierbei werden zum einen wichtige Grundbegriffe (Unterbewusstes, Unbewusstes, Vorbewusstes, Suggestion, Psychodynamik, Psychotraumatologie, usw.) thematisiert. Zum anderen wird auch der Frage nach der Natur geistiger oder mentaler Zustände, ihren Wirkungen und Ursachen aus unterschiedlichen philosophischen Blickwinkeln (Aristoteles, Hegel, Kant, Descartes, Leibniz, Carus, Schopenhauer, Nietzsche, usw.) nachgegangen (im Sinne der Philosophie des Geistes). Im Anschluss daran wird die moderne Methodik der Hypnose gelehrt.

12. Beziehungsrekonstruktion1,2 – 12 Std.

  • Inhalt und Ziel des Moduls: Beziehungsrekonstruktion4 ist ein Verfahren das sich in Anlehnung an tiefenpsychologischen, system-, transaktions- und entwicklungs-orientierten Konzepten (z.B. Jacob Levy Moreno, Eric Berne, Virginia Satir) als Methode zur Sichtbarmachung latenter Beziehungskonflikte entwickelt wurde. Diese dient lediglich des Transparentmachens dieser Konflikte und bietet somit die Möglichkeiten des rationellen Verstehens dieser. Keinesfalls liegt die Intension dieser Methode in einer psycho-emotionaler Heilung, wie dies beispielsweise die Absicht von psychotherapeutischen Verfahren ist. Techniken wie Rollenspiele oder Aufstellungsarbeiten werden dazu verwendet, um Beziehungskonflikte auf systemischer und auf der individuellen Ebene sichtbar zu machen. Die Lösung dieser Konflikte ist hierbei, ebenso wie das Beziehungsgeschehen zwischen dem Moderator und den TeilnehmerInnen von sekundärer Bedeutung. Eine Heilung (einer Krankheit/Störung) beziehungsweise eine auf psychotherapeutische Beziehung beruhende Lösung von Problemen ist von der Methode der Beziehungsrekonstruktion klar abzugrenzen. Beziehungsrekonstruktion, welche in diesem Konzept primär auf der Rationalität, also dem vernunftgeleiteten Denken und Handeln, basiert soll dem Menschen die Möglichkeit neuer Sichtweisen und Blickwinkel eigener Konflikte bieten. Sollte sich im Rahmen dieser Prozesse die Sinnhaftigkeit beziehungsweise der Wunsch nach einer weiterführenden therapeutischen oder beraterischen Auseinandersetzung eines TeilnehmerIn ergeben, ist dies nicht mehr Teil der Beziehungsrekonstruktion und muss ausgelagert werden. Beziehungsrekonstruktionen werden sowohl im Einzelsetting, wie aber auch in Gruppen angeboten. Je nach Bedürfnis und Beschreibung der Ausgangssituation (Paarthematik, Teamkonflikte, Familienthematiken, Generationenkonflikte, usw.) der Teilnehmer kann der Moderator eine Vielfalt von Techniken und Hilfsmittel (Triadisches Fragen, Reframing, Aufstellungsmethoden, Soziogramm, Metaphernarbeit, Arbeit mit und an Glaubenssätze, Rollenspiele, uvm.) anbieten.

1 Zuordnung: Beratung nach dem Familienförderungsgesetz
2 Zuordnung: Verschiedene Themen der Lebens- und Sozialberatung gemäß der Berufsumschreibung im § 119 GewO 1994
3Einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung (§ 94 Z 46) bedarf es für die Beratung und Betreuung von Menschen, insbesondere im Zusammenhang mit Persönlichkeitsproblemen, Ehe- und Familienproblemen, Erziehungsproblemen, Berufsproblemen und sexuellen Problemen. Dazu gehört auch die psychologische Beratung mit Ausnahme der Psychotherapie. (§ 119 GewO 1994)
4nach Bliem©

1. Erkennen von Krisen, Krisensymptome, Verlaufsformen von Krisen, Interventionen bei Krisenverläufen, Deeskalation, Überweisung und Kooperation (Vertiefung: die Bedeutung von Halten/Aushalten/Gehaltenwerden) – 24 Std.

2. Die Familie in der Krise – 24 Std.

3. Krisen in Gruppen (Gruppendynamische Prozesse verstehen, begleiten, begrenzen und halten) – 16 Std.

4. Lebensübergänge (Beratungsprozesse im Kontext von äußerlichen und / oder innerlichen Veränderungen des Menschen (Kündigung, Pensionierung, Verlust, Alter, …) – 24 Std.

1. Familienrecht

2. Berufsrecht

3. Allgemeine Rechtsfragen

1. Buchführungspflichten, Betriebsführung

2. Steuerrechtliche Grundlagen

3. Kalkulation und Verrechnung

4. Marketing für Lebens- und SozialberaterInnen

1. Ethische Grundfragen (Vertiefung: philosophischer Hintergrund)

2. Standes- und Ausübungsregeln

3. Berufsbild und Tätigkeitsbereiche

4. Berufsidentität und Berufsorganisation

1. Warum will ich beraten und was hat meine Biografie damit zu tun? Wozu braucht es Selbsterfahrung in diesem Beruf? Zusammenhänge von Selbsterfahrung und persönlicher Abgrenzung in Beratungsprozessen – 24 Std.

2. Bindung und familiäre Systeme – 24 Std.

3. Abschied und Verlust – 24 Std.

4. Die Bedeutung der eigenen emotionalen Entwicklung für Beratungsprozesse (Autorität, Aggression, innerer Rückzug aus einem anderen Blickwinkel) – 24 Std.

5. Beraterrolle, -Verhalten, -Identität (Vertiefung: die Bedeutung der Triangulierung für Beratungsprozesse) – 24 Std.

Gesamt:

  • LSB Ausbildung 584 Stunden

Ebenso im LG enthalten:

  • 40 AE Gruppensupervision
  • 30 Stunden Peergroup

Format

  • Berufsbildend
  • Berufsbegleitend
  • 5 Semester
  • TrainerInnen mit praktischer Erfahrung und hoher Fachkompetenz
  • Seminare in ansprechender Umgebung im Hausruckviertel (Oberösterreich) www.reitzentrumhausruckhof.at
  • Achtung! Je nach Bedarf wird versucht Veranstaltungen möglichst in Ihrer Nähe anzubieten.
  • Arbeitzeiten:

Grundsätzlich jeweils:

Donnerstag 16:00 – 21:00

Freitag 08:30 – 18:30

Samstag 08:30 – 17:30

  • Achtung! Je nach Bedarf wird versucht Veranstaltungen möglichst zeitlich an Ihre Bedürfnisse anzupassen (z.B. vormittags oder wochentags usw.).

Anrechnungen

sind gemäß der gesetzlichen Vorgaben möglich

Investition

2243,- MwSt.frei / Semester (steuerlich absetzbar!)

Was außerdem zur Gewerbeanmeldung notwendig ist:

  • Einzelselbsterfahrung 30 Einheiten
  • 750 Stunden fachliche Tätigkeiten in Form von 100 protokollierte Beratungseinheiten (wir begleiten supervisorisch)
  • 60 weitere Einheiten Supervision, davon mindesten 10 Einheiten Einzelsupervision (von 100 geforderten Einheiten sind 40 im Lehrgang enthalten)
  • Arbeit in Praxen und Institutionen max. 200 Stunden (wir unterstützen bei Bedarf, beim Finden von Praktikumsplätzen)
  • Seminarleitung bzw. Assistenz max. 150 Stunden (wir finden Möglichkeiten bei Bedarf)
  • Peergroup max. 100 Stunden (davon sind mindestens 40 Stunden im Lehrgang enthalten)
  • Vor- und Nacharbeit max. 150 Stunden (werden im Laufe des Lehrgangs in Form von Schreiben der Abschlussarbeit, Literaturstudium etc. gesammelt)

Ihr Weg zur Anmeldung: